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Zur Geschichte
Der
Gründer der Oblaten der Jungfrau Maria, Pio Bruno Lanteri, wurde 1759 in Cuneo,
einer kleinen Stadt in Norditalien, geboren. Bereits im Alter von vier Jahren
verlor er seine Mutter. Sein Vater führte ihn daraufhin in eine Kirche vor ein
Bild Mariens und sagte ihm, dies sei nun seine Mutter. Tatsächlich sollte diese
neue Mutter sein weiteres Leben entscheidend prägen.
Schon früh fühlte sich Pio Lanteri zu einem Leben in Stille und
Zurückgezogenheit berufen und entschloss sich mit siebzehn Jahren Kartäuser zu werden.
Nach nur einer Woche musste er allerdings auf Grund seiner schwachen Gesundheit
die Kartause wieder verlassen. So führte ihn sein Weg nach Turin, um dort
Diözesanpriester zu werden. Während des Studiums lernte er P.
Nikolaus von Diessbach kennen. P. Diessbach war Jesuit und führte den jungen
Lanteri in die Exerzitien des heiligen Ignatius von Loyola ein. Außerdem waren
beide in einer Vereinigung tätig, die sich "Christliche Freundschaft" nannte und
die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, gute Bücher unter das Volk zu bringen.
Nach der Weihe Lanteris zum Diakon gingen sie im Zuge des Besuches Papst Paul
VI. bei Kaiser Joseph II. nach Wien. Lanteri kehrte wieder nach Turin zurück,
Diessbach blieb in Wien und wirkte dort bis zu seinem Tod. Nach
der Priesterweihe widmete sich Lanteri drei Jahrzente den Exerzitien, der
Verteilung guter Bücher, der Ausbildung junger Priester und wirkte als
Beichtvater und Geistlicher Begleiter. Von ihm ging auch die Gründung des "Convitto
Ecclesiastico" in Turin aus; einer Einrichtung zur Ausbildung von Priestern, die
Heilige wie Don Bosco und Joseph Cafasso hervorbrachte. 1815
fanden sich unweit von Turin drei junge Priester zusammen, die nach den Wirren
der französischen Revolution und den napoleonischen Kriegen etwas zur Erneuerung
des Glaubens tun wollten. Dabei wurden sie an Lanteri verwiesen, der ihnen den
Rat gab, Exerzitien abzuhalten; mit durchschlagendem Erfolg. Es handelte sich
vor allem um Volksmissionen, die damals auch "öffentliche Exerzitien" genannt
wurden. Widrige Umstände führten allerdings dazu, dass sich diese junge
Gemeinschaft, die "Oblaten der allerheiligsten Jungfrau Maria", bald wieder
auflöste. Zehn Jahre später sollte es einen Neuanfang geben.
Lanteri überlegte dem wieder gegründeten Jesuitenorden beizutreten und wollte
diese Entscheidung in Exerzitien überdenken. Dabei wurde ihm klar, dass es ihm
bestimmt war, die ein Jahrzehnt zuvor aufgelöste Gemeinschaft der Oblaten wieder
aufleben zu lassen. Bereits nach nur wenigen Monaten erhielten die "Oblaten der
Jungfrau Maria" - so der nunmehrige Name - am 1. September 1826 die päpstliche
Anerkennung. P. Pio Bruno Lanteri starb vier Jahre nach der
Gründung der Gemeinschaft am 5. August 1830. Seither breitete sich die
Kongregation der Oblaten der Jungfrau Maria auf vier Kontinente aus, wo sie in
verschiedenen Ländern und Kulturen wirkt. 1954 führte sie ihr Weg auch nach
Österreich. 1952 wurde der Seligsprechungsprozess für P. Lanteri
eröffnet und 1965 abgeschlossen. Für die Seligsprechung selber ist noch ein
Wunder auf seine Fürsprache notwendig.
Gebet zur Erlangung der Seligsprechung
Himmlischer Vater, Quelle
des Lebens und der Heiligkeit, Du hast Pater Lanteri lebendigen Glauben,
unerschütterliche Hoffnung und tätige Liebe für das Heil der Menschen
gegeben.
Du hast ihn zu einem
Propheten Deines Wortes und einem Apostel Deiner Barmherzigkeit gemacht.
Er hat Maria innig
geliebt und durch sein Leben die Treue zur Kirche Deines Sohnes gelehrt.
Erhöre
nun das Gebet Deiner Familie, und gib uns auf seine Fürsprache die Gnade,
um die wir Dich bitten […], damit er auf Erden zu Deinem Lob verherrlicht
werde. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen. |
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